Arabische Zauberwelt aus 1001 Nacht?

Donnerstag, 18.01.2024

Warum gerade Dubai und Abu Dhabi am anderen Ende der Welt?

Als ich ungefähr 15 Jahre alt war, schickte mir ein Freund unserer Familie eine Postkarte aus Abu Dhabi, wo er für Siemens die Telekommunikationstechnik mit aufgebaut hat. Ich glaube, der junge Mann hat sich derzeit im Nirgendwo entsetzlich gelangweilt nach Feierabend.

Mit etwas Mühe habe ich damals in der Vor-Internet-Zeit schließlich die Vereinigten Arabischen Emirate in meinem Schulatlas gefunden. Und dachte, dass es ungefähr so weit entfernt liegt, wie der Mond.

Meine Mutter erklärte mir, dass dort mitten in der Wüste, also im Nichts, supermoderne Städte  erschaffen werden, die dann über die Technik der Zukunft verfügen, viel moderner sein werden, als wir. Das hat mich total fasziniert.

Inzwischen sind ein paar Jahre vergangen, aber die Neugierde ist immer noch da, mal nachzusehen wie es dort wohl so aussieht.

Im Januar sollen dort ca. 27 °C sein. Das klingt gut. Also wird der Flug gebucht, ein paar Infos zusammengesammelt, ein bisschen Planung, Urlaub beantragen - auf geht's!

 

Anreise

Am 3.1.2024 pünktlich um 8:55 Uhr, während meine Kollegen nach dem Jahreswechsel wieder vor ihrem Computer sitzen, hebt der Flieger von Qatar Airways ab.

Ein Direktflug (7 Stunden) war leider nicht möglich, so muss ich in Qatar einen Zwischenstopp einlegen.

Der dortige Flughafen sieht etwas anders aus, als der BER Berlin-Brandenburg. Ich habe mich ein bisschen gefühlt wie ein First-Class-Passagier. Hier ein kurzer Eindruck.

Nach drei Stunden geht's dann weiter. Beim Anflug auf Abu Dhabi ist es dort bereits 22:00 Uhr und leider schon dunkel. Sonst wären interessantere Fotos entstanden.

Meine innere Uhr steht allerdings aufgrund der 3-stündigen Zeitverschiebung erst auf 19:00 Uhr. Mir geht' s prima.

Anflug Abu Dhabi

Die Einreise ist sehr schnell erledigt. Überfall Personal, das einem den Weg weist.

Nun könnte ich zwar mein Handy auf "Roaming" einstellen und so die deutsche Simkarte weiter nutzen. Aber das kostet binnen Minuten mehrere Vermögen. Lieber nicht.

Im Flughafengebäude sind alle drei Mobilfunkanbieter der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit einem Kiosk vertreten.Derjenige, den ich mir zu Hause ausgesucht hatte, wirde es dann aber doch nicht. Der einzige Verkäufer nimmt sich sehr viel Zeit für seine unentschlossenen Kunden. Und da ich noch 1 1/2 Stunden vor mir habe bis zu meinem Appartment, gehe ich dann lieber zum Nachbarn.

Der Verkäufer freut sich sehr, dass ich mich für ihn entschieden habe, und hat mir auch gleich die SIM Karte eingelegt und die Registrierung erledigt. Außer bezahlen und lossurfen brauchte ich nichts weiter tun.

Noch etwas Bargeld aus dem Automaten holen ... man weiß ja nie.

100 AED (Dirham) haben den Wert von 25 Euro. Also muss man die Preise immer im Geiste durch 4 teilen, um zu wissen, was da bezahlt werden soll. Mit der Zeit geht das ganz gut.

Um 0:00 (für mich 21:00 Uhr) und nach einem großen Schluck Wasser ging es dann mit dem Bus weiter vom Flughafen Abu Dhabi ins Nachbar-Emirat Dubai.

Der Airport Shuttle fährt rund um die Uhr. Ca. alle Viertelstunde kommt ein Bus und bringt die Fahrgäste in 90 Minuten für 8,70 € nach "nebenan".

Dort angekommen will ich dann mittels einer App, die ich bereits vor der Abreise installiert hatte, ein Taxi bestellen und hoffe sehr, dass um 1:30 in der Nacht auch recht bald eines kommt.- Ach, ich hätte mir gar keine Sorgen zu machen brauchen!

Mein Fuß hatte den Boden Dubais noch gar nicht berührt, da spricht mich bereits ein Taxifahrer an, der sich neben der Tür vom Bus aufgestellt hat. Ein anderer Taxifahrer zieht dann meinen Koffer aus der Mitte des Busses heraus und rollt ihn zu seinem Wagen. Tja, der Cleverere macht eben das Geschäft.

Es scheint große Konkurrenz zu herrschen unter den Fahrern. Nach ca. 20 Minuten erhält lässt er mich direkt vor dem Eingang des Appartment-Hochhauses aussteigen, und erhält für die 20 minütige Fahrt umgerechnet 10 €. Natürlich hievt er meinen Koffer wieder aus dem Kofferraum, ohne dass ich ihn darum bitten muss. Darauf kann man bei manchen Fahrern in Berlin aber lange warten und bekommt dann eventuell noch ein Brummen zur Antwort.

Ach, was bin ich glücklich, endlich angekommen! Der Portier stellt keine Fragen an die fremde Frau, die da um 1:30 Uhr in der Nacht das Haus betritt. Dank der Beschreibung des Vermieters finde ich die richtige Wohnung auf Anhieb.Die Tür hat außen eine Klinke und ist unverschlossen. Wie angekündigt liegt der Schlüssel im Kühlschrank.

Ich verriegele erst ein mal die Tür und lasse mich in ein sehr  bequemes Bett sinken!

In dem Studio-Appartment (also alles in einem Raum) gibt es eine schicke Küche mit Gasherd, Kühlschrank, Waschmaschine. Der Esstisch ist groß genug, der Kleiderschrank mit kleinem Safe auch. Das Badezimmer ist so wie auch der Rest der Wohnung blitzsauber. Bin zufrieden.

Hier noch schnell der Ausblick vom Balkon in der 7. Etage. Dafür hat sich doch die lange Anreise fast schon gelohnt, oder?

 

 

Ankommen

Den nächsten Tag berbringe ich dann damit, mich auszuruhen und den Grundstock an Lebensmitteln zu bestellen.

Die Bushaltestelle befindet sich zwar direkt neben dem Haus, aber vom Supermarkt zur dortigen Bushaltetstelle ist es recht weit. Außerdem ist das Leitungswasser hier sehr chlorhaltig, also kaufe ich besser welches zum Trinken und Kochen. Es ist hierzulande völlig normal, sich alles mögliche liefern zu lassen. Und die Bestellung, die bis 12:00 Uhr eingegangen ist, wird zwischen 18:00 und 20:00 Uhr am gleichen Tag an die Haustür gebracht.

Um den entstandenen Leerlauf an meinem Entspannungstag auszufüllen, werde ich euch jetzt mit einigen Infos zu den Emiraten versorgen.

 

Ein bisschen Geschichte

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bestehen aus 7 Emiraten mit gleichnamiger Hauptstadt. Ca. 85 % der Emiratis leben in den drei reichsten Emiraten: Dubai, Abu Dhabi, Sharjah. Das flächenmäßig größte Emirat ist Abu Dhabi, und die Stadt der verwaltungsmäßige Hauptsitz aller Emirate.

80 % der VAE besteht aus Wüste, d. h. der größte Teil der Landschaft besteht aus Sand und Salz. An den Küsten von Abu Dhabi findet man Salzmarschen, Mangrovenwälder, Lagunen, vorgelagerte Inseln. Im Hinterland befindet sich Wüste, das sog. „Empty Quarter“, also "Leere Viertel".

Es gibt zwei Oasen: Liwa und Al-Ain. In den nördlichen Emiraten befindet sich das Hajar-Gebirge mit Quellen und Wasserläufen. An der nordöstlichen Küste wird etwas Landwirtschaft betrieben.

Seit ca. 8.000 v. Chr. zogen hier nomadische Hirten vorbei. Besiedlung ab ca. 3.000 v. Chr. In den folgenden Jahrtausenden ist das Leben geprägt durch Einfachheit, Armut, Hitze, Wassermangel.

Das Kamel wurde vor ca. 2.500 Jahren domestiziert. Die Menschen lebten von Fleisch und Milch des Kamels, außerdem von Fisch, Meeresfrüchten, Datteln, Getreide.

Es sind keine frühen Hochkulturen bekannt. Die Menschen lebten in Clans und Stämmen, gleichförmig ohne große Entwicklungen. 630 v. Chr. kam der Islam in die Region. Der erste Glaubenskrieg mit Anhängern der alten Religion fand statt.

1580 erwähnt ein Kaufmann aus Venedig Dubai als Perlenhandelsplatz. Größere Geschäfte machten die Europäer damals allerdings mit Indien (Gewürze) und den Ländern der Seidenstraße (Stoffe). Im 17. Jh. errichtete Portugal Stützpunkte.

Der Golf war ein wichtiger Seeweg zwischen Indien und der Seidenstraße für die Briten, Niederländer, Portugiesen und Franzosen, die in der Golfregion ihre Claims absteckten. Ebenfalls im 17. Jh. verschwanden sie dann auch wieder.

Die Emiratis lebten danach weiter wie zuvor. Julfar blieb Perlenfischer-Stützpunkt und wichtiger Handelshafen. Aus den Hütten wurden feste Häuser, erste Paläste entstanden. Der Reichtum wuchs.

Dann schickten die Briten Kriegsschiffe und übernahmen die Macht. 1820 schlossen die Scheichs Verträge mit den Briten und unterließen die Piraterie.

Der Hafen wurde Freihafen (Steuerfreiheit), der Handel wuchs, vor allem mit dem Iran. Die Perser brachten ihre Esskultur und Architektur mit.

Die Briten waren weiterhin Schutzmacht, mischten sich aber nicht in Stammesangelegenheiten ein. Es gab keine Kolonisierung, denn es gab nichts zu holen. Sie investierten nicht in die medizinische Versorgung, Bildung oder Infrastruktur.

Dann wurde die Zuchtperle erfunden und der Sklavenhandel weltweit abgeschafft. Die Emiratis versanken wieder in tiefer Armut, lebten weiter wie im Mittelalter.

Im 20. Jh. Erdölfunde in Saudi Arabien, Kuwait und Bahrain. Dann II. Weltkrieg. USA und Sowjetunion investierten in Raumfahrtprogramme. Und in den VAE gab es nicht mal befestigte Straßen, keinen Strom (außer aus Dieselgeneratoren), keine Oberschulen.

1950 wurde das erste Krankenhaus in Dubai gebaut. 70 % der Bevölkerung waren Analphabeten.

1958 wird vor der Küste Abu Dhabis das erste Öl gefunden, 1966 vor der Küste Dubais.

Großbritannien musste sich zurückziehen. So floss das Geld nicht nach GB, sondern blieb in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei den Herrschern, die sich von den Ölförderfirmen bezahlen ließen.

Seitdem haben sich die VAE vom Entwicklungsland zu einem der reichsten und fortschrittlichsten Länder entwickelt. Jährliches Wirtschaftswachstum 4 %.

2011 betrug das Bruttoinlandsprodukt 339 Milliarden USD. 38 % davon durch Ölexport, außerdem Tourismus, Bankwesen, Handel. Wichtigste Handelspartner sind China und Indien. Da das Öl irgendwann nicht mehr sprudeln wird, investiert man inzwischen in Zukunftsbranchen und Bildungszentren.

Übrigens: Die Emiratis haben den Ruf, dass Arbeit und Bildung bei ihnen nicht hoch im Kurs stehen. Man sagt, ohne den Ölfund und die Expats (die ausländischen Arbeitskräfte) säßen sie noch immer auf ihren Kamelen.

 

Zu Dubai

Die Leute aus Dubai sehen auf die Einwohner der anderen Emirate herab. Sie gelten als sehr aufgeblasen und verschwenderisch.

Dubaierische Identität: aufstiegsorientiert, fleißig, lebensfroh, höflich, tolerant gegenüber anderen, respektvoll.

Es gibt keine Vermischung der Kulturen, alle leben nebeneinander in Parallelgesellschaften. Jeder (Emiratis, Inder, Pakistanis, Europäer) hat seine eigenen Viertel, Supermärkte, Lokale.

Nur ca. 11 % der Einwohner Dubais sind Emiratis. Die restlichen 89 % kommen aus vielen Ländern dieser Welt. Die Expats wollen nur für 2-3 Jahre bleiben, um Geld zu verdienen, dann ziehen sie wieder weiter bzw. gehen zurück in ihre Heimat.

In Dubai leistet man sich eine Skihalle, Mega-Hochhäuser, künstliche Inseln, Riesen-Springbrunnen, einen Jachthafen so groß wie eine europäische Kleinstadt.

Die Niedriglohnarbeiter und Dienstboten wohnen in winzigen Quartieren (Hausangestellte, Pizzaboten, Prostituierte), die auf das Geld fürs Rückflugticket in die Heimat sparen.

Arbeitslose und Obdachlose werden von den Behörden sofort nach Hause geschickt, damit die Armut nicht sichtbar wird.

 

 Staatliche Einnahmen und Ausgaben

Heute kommt nur noch 30 % des Einkommens aus dem Ölgeschäft.

Der öffentliche Haushalt wird zu 80 % aus dem Öleinkommen finanziert. Dieser investiert in Bauprojekte, internationale Investments, Gesundheitsvorsorge, Altersvorsorge. Seit kurzem auch in Bildung.

 

Aber jetzt wieder persönlicheres:

Meine Unterkunft

Inzwischen habe ich mich in meiner Umgebung umgesehen. Also hier werde ich die nächsten drei Wochen verbringen.

6 Fahrstühle auf jeder der beiden Seiten des Gebäudes. Ich habe keine Idee, wie viele Wohnungen es hier gibt auf den 16 Etagen. Sooo viele! Die Appartments haben 1 -3 Zimmer und werden ab 10.000 € pro Jahr vermietet (die kleineren) oder sie werden auch verkauft. Ich treffe hauptsächlich Singles im Haus, aber es gibt auch einige Familien. Da bringen Kinder dann Leben in die Bude!

Mein Nachbar spielt ab und zu Trompete. Zum Glück kann er das schon ganz gut.

Aussicht vom Balkon am Tage.

Foto unten: Auf dem Grundstück befindet sich sogar ein "Kinderspielplatz". Unter dem Dach wurden ein paar wenige Spielgeräte für die Kleinen angebracht. Der rote Streifen am äußeren Rand ist die Joggingstrecke, falls jemand sich sportlich betätigen möchte. Ansonsten stehen den Bewohnern ein Fitnessraum im Haus, ein Schwimmbecken und eine Sauna zur Verfügung.

Als ich das Appartment damals gebucht habe, habe ich mich sehr gewundert, wozu jemand in einem Wüstenland eine Sauna braucht. Inwischen ist es mir klar geworden. Die Luft hier ist so trocken, dass man auch an einem wärmeren Tag (29 °C) kaum ins Schwitzen kommt. Wer das aber aus gesundheitlichen Gründen gerne mal möchte, der geht dann halt ins Dampfbad.

Ob das im Sommer bei über 40 °C dann auch noch genutzt wird?

 

Miracle Garden

Um es langsam angehen zu lassen, möchte ich zunächst einen Park besuchen, den "Miracle Garden". Er liegt relativ nahe bei meinem Viertel, das übrigens "Sports City" heißt.

Nach einem langen Tag im Flugzeug und der obigen Aussicht von meinem Appartment freue ich mich jetzt sehr auf eine erholsame grüne Parkanlage.

Gefunden habe ich dann das.

Hier hat man es scheinbar gerne quietschbunt.

 

So, jetzt brauche ich aber dringend eine Fahrkarte für Bus und Bahn. Die heißt hier NOL Card und ist eine Plastikkarte. Sie wird an speziellen Kiosken oder Automaten verkauft. Dort kauft man sich auch ein bestimmtes Guthaben oder lädt es sich über die Website des Metro-/Busunternehmens drauf.

Die Karte wird beim Betreten und Verlassen von Metro oder Bus auf ein Kartenlesegerät gelegt. So wird die Gebühr, die man verfahren hat, abgezogen und gleichzeitig wird das aktuelle Guthaben angezeigt. Das ist eine sehr praktische und unkomplizierte Sache.

Eine Verkaufsstelle befindet sich z. B. an der "Mall of the Emirates", einem großen Einkaufszentrum. Um dorthin zu gelangen, muss ich aber den Bus nehmen, ein Taxi ist mir auf die Entfernung dann doch etwas zu teuer.

Laut Googlemaps befindet sich ca. 10 Minuten Fußweg von dem quietschigen Garten entfernt eine Bushaltestelle. Ich laufe hin und laufe her. Auf der anderen Straßenseite, dann wieder zurück. Nichts zu sehen, was wie eine Bushaltestelle aussieht. In einiger Entfernung fällt mir ein Pärchen auf, die ebenso mit dem Blick aufs Handy etwas suchen. Dann spreche ich eine junge Frau an, die erklärt, sie hat das gleiche Problem wie ich. Alles Touristen, das hilft auch nicht weiter. Schließlich kommt ein Mann des Weges, der sich auskennt und erklärt uns den Weg. Googlemaps lag weit daneben.

Ich sage dem Busfahrer, dass ich gerne eine Fahrkarte hätte, obwohl ich ganz genau weiß, dass er keine verkaufen kann. Er versteht, dass ich noch ganz neu hier bin und gerade unterwegs, um mir eine Karte für einen längeren Zeitraum zu besorgen. Er ist sehr freundlich, hat es außerdem eilig und winkt mir, dass ich einsteigen soll.

Das junge Mädchen, das ich bei der Suche nach der Bushaltestelle kennengelernt habe, kommt übrigens aus der Ukraine und reist (wie so viele junge Leute heutzutage) ein bisschen in der Welt herum,  bevor sie sich ins Arbeitsleben stürzt. Wir verbringen dann den Rest des Tages zusammen.

Nachdem ich glücklich die NOL Card erstanden habe und mich ab jetzt frei mit Bus und Bahn bewegen kann, wollen wir uns die Mall of the Emirates ansehen, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt.

 

Mall of the Emirates - eine Shoppingwelt der Superlative

Also diese Mall ist nicht einfach ein Einkaufszentrum. Es hat mich fast erschlagen.

Sie wurde 2005 eröffnet und war damals mit einer Fläche von 255.000 m²  das größte Einkaufszentrum der Welt. Wer ein gutes Durchhaltevermögen hat und das entsprechende Portemonnaie kann hier mehr als 400 Geschäfte besuchen. In 80 davon sind die Luxusmarken der Welt vertreten.

Wer im eigenen Auto anreist, kann zwischen 7.900 Parkplätzen auf einer der diversen Parkflächen wählen. Ich habe zwar in einer Ecke einen Park-Automaten entdeckt, doch der schien "out of order" zu sein. Ich nehme stark an, dass man die Kundschaft mit solchen Kleinigkeiten wie Parkgebühren nicht strapazieren möchte.

Damit die Chauffeure ihre betuchten Fahrgäste vor dem Haupteingang in Ruhe aussteigen lassen können, ohne den fließenden Verkehr zu behindern, gibt es eine geräumige Auffahrt.

Die Sheikh Zayed Road, an der die Mall liegt, war übrigens früher eine 2-spurige Landstraße, heute hat sie bis zu 12 Spuren.

 

Direkt neben dem Haupteingang ist es  möglich, sich einen Rollstuhl für ältere Familienmitglieder oder einen Buggy  für die Kleinen auszuleihen. Man nimmt sich dort einfach, was man braucht, einen Mitarbeiter für diesen Service gibt es nicht.

Bei dem Versuch, die Größe und den vielen Glitzer in der Mall mit der Kamera einzufangen, bin ich leider an meine Grenzen gekommen. Hier eine kleine Auswahl.

Allerdings habe ich nur eine Firma aus Deutschland entdeckt.

Damit sich niemand verläuft, werden alle Hinweise in englisch, arabisch, russisch und chinesisch angegeben.

Und selbstverständlich stehen überall ausreichend Geldautomaten bereit.

Damit die werte Kundschaft sich nach so viel Shopping auch mal entspannen kann, steht z. B. ein Kino mit 40 Leinwänden zur Verfügung, in dem ausgesuchte Filme gezeigt werden, alles Hollywood.

Im Foodcourt gibt es 65 Restaurants und Cafés, um die Gäste zu verwöhnen. Pizza & Pasta und McDoof sind hier eine Randerscheinung.

 

 Ski-Halle

Aber das absolute Highlight bildet die Indoor-Skihalle. Ja, richtig gelesen - man leistet sich mitten in der Wüste eine Skihalle, die sich über mehrere Etagen erstreckt und das ganze Jahr über auf einer Temperatur von 1°C bis 2°C gehalten wird. Ski- und Snowboardfahrer können hier ihren Spaß haben.

Die Skiarena ist so groß wie drei Fußballfelder, hat 6.000 Tonnen Schnee und 5 Abfahrtspisten à 400 m, nachts kommen 30 Tonnen Kunstschnee dazu.

Natürlich ist der Schnee eine riesige Freude für die Kindern, die noch nie welchen gesehen haben.

Wer sich keine Skiausrüstung leihen, sondern welche kaufen möchte, wird im Shop nebenan natürlich auch fündig.

Und wem das alles dann immer noch nicht reicht, für den singen auf dem  Weg zum Winter-Wonderland die Rentiere englische Weihnachtslieder.

 

Vom Hotel Kempinski aus gibt es übrigens einen direkten Zugang zur Mall.

Und zu guter Letzt: "Baby Change". Hier können Eltern ihr Kind umtauschen, falls es ihnen zu sehr auf die Nerven gehen sollte.

Oh nein, nein! Natürlich befindet sich hinter dieser Tür nur der Wickelraum. 😉

 

Puh! Jetzt brauchen wir aber einen kühlenden Drink. Ein frisch gepresster Obstsaft kommt da genau richtig.

Und dann die müden Füße nach Hause geschleppt ... noch eine Stunde Fahrt mit Metro und Bus.

Das ist die Metrostation "Mall of the Emirates", die sozusagen direkt neben dem Einkaufszentrum liegt. Um die breite Straße zu überqueren sind dann aber doch noch einige gefühlte Kilometer durch einen langen Gang zurückzulegen, bis man tatsächlich am Eingang zur Metro angekommen ist. Glücklicherweise gibt es auf dem langen Weg mehrere Rolltreppen, die die Füße schonen.

Rechts stehen, links gehen ... das ist doch unmissverständlich, oder? Und jeder hält sich dran. So ein unhöfliches Gedrängel wie in Berlin wäre hier undenkbar.

Ein sehr sauberer Warteraum. Nicht ein einziges Schnipselchen liegt herum. Wenn ich da an die Berliner BVG denke ...

Die Metro fährt hier hauptsächlich überirdisch und führerlos. Da gibt es keinen Fahrer mehr. Aber zum Thema Metro in Dubai später mehr.

Für heute wünsche ich "Gute Nacht".

 

 

Burj Khalifa & Aquarium & Dubai Mall

Der Burj Khalifa ist ein Wolkenkratzer und mit 828 m das höchste Gebäude der Welt. Es verfügt über 163 nutzbare Etagen. In die unteren 38 Etagen ist das erste Armani-Hotel eingezogen, darüber befinden sich Büros und Suiten.

Er wurde in nur 5 Jahren erbaut (2004 bis 2009). Die Arbeiten fanden im Dreischichtbetrieb mit etwa 2.400 Personen statt. Übrigens wurde auch aufbereiteter Stahl aus dem abgerissenen Palast der Republik in Berlin verbaut.

 

In der 124./125. Etage kann jeder in einem 360° Rundumblick auf die Stadt hinunterschauen. Auf die vielen Hochhäuser und, wenn es nicht gerade zu neblig ist, auf das Meer und die hinter der Stadt gelegene Wüste.

Das Ticket hatte ich schon vor der Reise für 8:30 Uhr gebucht, in der Hoffnung, dass um diese Zeit der Ansturm noch nicht allzu groß ist. Und das war er dann auch nicht.

Der Zugang zum Burj Khalifa befindet sich innerhalb der Dubai Mall, einem Einkaufszentrum, das noch größer ist und noch pompöser daherkommt, als die Emirates Mall. Der Fahrstuhl bringt die Besucher in 60 Sekunden nach oben auf den höchsten Turm der Welt. Die irrsinnige Geschwindigkeit spürt man bei der Auffahrt aber nicht.

Und die Aussicht ist fantastisch!

Diese Insel da hinten heißt "Love Island". Bin mir nicht sicher, ob die Form aus der Perspekte richtig zu erkennen ist. Das soll ein Herz sein.

Dieses Gebäude (Fotos unten), das die Form eines Segels hat, ist eines der 5 Sterne-Hotels in Dubai, das Burj al Arab. Es ist "lediglich" 321 m hoch und eines der luxuriösesten und teuersten Hotels der Welt.

Hier kann man keine Zimmer mieten, sondern ausschließlich Suiten, die zwischen 169 m² und 780 m² groß sind. Der Gast kann bei den Fortbewegungsmitteln zwischen einem Rolls Royce, einem BMW mit Chauffeur und einem Helikopter wählen. Für die Deko der Innenbereiche wurden 8.000 m² Blattgold verarbeitet. (Soweit Wikipedia.)

Der Rundumblick war einfach herrlich. Was für ein erhebendes Gefühl, so weit über der Welt zu stehen!

 

Aquarium

In der Dubai Mall befindet sich auch ein Aquarium. Zunächst bin ich durch einen etwa 500 m langen Gang gelaufen, während über mir und um mich herum verschiedene Fische schwammen. (Entfernungen kann ich ganz schlecht schätzen, aber länger war der Gang sicher nicht).

 

Etwas enttäuscht dachte ich schon: War das etwa alles? Dann ging es aber im 2. OG weiter. Hier gab es weitere farbenfrohe Fische zu bewundern, aber auch ganz andere Tiere.

Die Krokodile waren in einem viel zu kleinen Becken untergebracht. Sie konnten sich nicht mal annähernd ausreichend bewegen.

Ebenso die Pinguine, die hier vor einer Schneekanone stehen. Aus dem Rohr links wird in kurzen Abständen Schnee rausgepustet. Wenn ich daran denke, wie viel Platz zum Schwimmen die Pinguine im Berliner Zoo haben. Von der freien Natur ganz zu schweigen.

Ich habe schnell das Weite gesucht.

 

Dubai Mall

Zwar bin ich überhaupt kein Shopping-Freak, aber wo ich nun schon mal da bin, gucke ich mich auch in der Dubai Mall ein bisschen um. Hier ein paar Eindrücke.

(Fotos folgen, die Website will gerade nicht so wie ich)  

 

Alles schön und gut. Der eine oder die andere verbringt hier vielleicht gerne einige Tage. Mein persönlicher Bedarf an Einkaufszentren für dieses Jahr ist allerdings gedeckt.

Beim Marathonlauf durch die Etagen ist die Zeit wie im Fluge vergangen. Zwar habe ich noch lange nicht alles gesehen, aber das macht nichts.

Auch hier wieder einige lange Gänge entlang bis zum Eingang der Metro.

(Fotos folgen, die Website will gerade nicht so wie ich)

 

 

 Museum of the Future

Bei der Vorbereitung der Reise habe ich immer wieder gelesen, dass es sich nicht lohnt, das Museum der Zukunft von innen anzugucken. Aber das Gebäude ist Blick wert.

(Fotos folgen, die Website will gerade nicht so wie ich)

 

Ja, dieses seltsame ovale Ding ist ein Gebäude. Mal ein Architekt mit einer ganz anderen Idee!

 

 

Deira - das alte Dubai

Bisher war ich ja nur im neuen Dubai unterwegs. In Vierteln mit Namen wie Production City, Media City, Internet City, Sports City, die fast ausschließlich aus ziemlich gleich aussehenden Hochhäusern bestehen. Um die jeweiligen Häuser herum wurde ein Grünstreifen gepflanzt, es gibt auch Bäume, aber vor allem zu jedem der Häuser ausreichend Parkplätze. Und zwischen den einzelnen Vierteln wird weiter gebaut bzw. gibt es reichlich freie Flächen, die so aussehen, als wenn sie in Zukunft noch bebaut werden.

Heute geht's stattdessen mal in eine ganz andere Gegend, nämlich ins traditionsreiche alte Dubai.

Der Dubai Creek ist ein Fluß, der die alten Stadtteile Bur Dubai und Deira voneinander trennt. Hier spürt man, dass Dubai mal ein großes Handelszentrum war.

Auf dem Creek fahren neben modernen Yachten auch heute noch die alten arabischen Dhauen, einfache Holzboote, die Waren über den Fluss transportieren. Als ich am Flußufer ankam, war das Entladen der Waren gerade in vollem Gange.

Irgendwo findet sich dann schon für jeden Kaufmann ein Schattenplätzchen, um seine Berechnungen anzustellen. Und sei es neben dem fließenden Verkehr der Hauptstraße.

 

Hier spürt man noch, dass Dubai ursprünglich mal ein Handelszentrum war. Läden mit den unterschiedlichsten Waren reihen sich aneinander. Die Häuser sind älter und flacher, die Gassen schmal und krumm.

Da gibt es z. B. den Gold Souk. Am Eingang kann der Tourist seine Liebsten vor einer Schatztruhe fotografieren.

Und auf dem "Markt" kann man dann das echte Edelmetall erwerben. Hier reiht sich dann ein Händler an den anderen.

Viele, viele Goldhändler gab es auch in der Dubai Mall. Dubai soll der weltgrößte Handelsplatz für Gold sein.

 

 Gleich nebenan befindet sich der Gewürzsouk.

Und hier bekommt man ausschließlich Safran.

Als ich auf dem Nachhauseweg beim Umsteigen vom Bus in die Metro mal wieder eine sehr breite Straße überqueren musste, sind von der Überführung aus auch noch einige Fotos entstanden.

Ich habe den Eindruck, dass hier im Old Dubai die Menschen mit etwas geringerem Einkommen wohnen, als im sterilen Neuen Dubai. Dafür gibt es tatsächlich so etwas wie einen ganz normalen Wochenmarkt.

 

Zwischen 17:30 und 18:00 geht hier die Sonne unter. Länger dauer es nicht. Und dann ist es aber auch wirklich stockduster.  Gut, dass  eingie Straßenlaternen die Gegend wenigstens etwas erhellen. Die beziehen ihre Energie zum Leuchten übrigens aus der Sonne.

Und dieses Gebäude ist die Metrostation "Union Metro Station". Wirkt etwas futuristisch, wie einige Metrostationen hier in Dubai.